Frühpensionierung in der Schweiz – Möglichkeiten und Voraussetzungen

In der Schweiz besteht die Möglichkeit, vor dem gesetzlichen Rentenalter in den Ruhestand zu gehen. Diese sogenannte Frühpensionierung ermöglicht es, bereits einige Jahre vor dem regulären Rentenalter von 65 Jahren (für Männer) bzw. 64 Jahren (für Frauen) den Ruhestand anzutreten. Wer frühzeitig in Rente gehen möchte, muss jedoch mit Abzügen bei der Altersrente rechnen, da die Beitragszahlungen verkürzt und die Rentenauszahlungen über einen längeren Zeitraum erfolgen.

Ab welchem Alter ist die Frühpensionierung möglich?

Grundsätzlich kann die AHV-Rente in der Schweiz um bis zu zwei Jahre vorgezogen werden. Das bedeutet, Männer können ab 63 Jahren und Frauen ab 62 Jahren in den Ruhestand treten. Jede Vorverlegung des Rentenalters hat jedoch finanzielle Konsequenzen, da die Rentenansprüche für jedes Jahr der vorzeitigen Inanspruchnahme um einen bestimmten Prozentsatz gekürzt werden.

Tabelle: Frühestmögliche Renteneintrittsalter in der Schweiz

GeschlechtGesetzliches RentenalterFrühestmögliches RentenalterRentenkürzung pro Jahr (ca.)
Männer65 Jahre63 Jahre6,8 %
Frauen64 Jahre62 Jahre6,8 %

Die Rentenkürzung beträgt etwa 6,8 % pro vorgezogenem Jahr. Das bedeutet, wenn ein Mann mit 63 Jahren statt mit 65 Jahren in Rente geht, erhält er eine um etwa 13,6 % reduzierte AHV-Rente. Für Frauen, die mit 62 Jahren statt mit 64 Jahren in den Ruhestand gehen, gilt derselbe Abzug. Diese Kürzungen sind dauerhaft und bleiben auch nach dem Erreichen des regulären Rentenalters bestehen.

Frühpensionierung Schweiz

Berufliche Vorsorge (BVG) und Frühpensionierung

Neben der staatlichen AHV spielt auch die berufliche Vorsorge (BVG) eine wesentliche Rolle bei der Altersvorsorge. Auch in der beruflichen Vorsorge kann das Rentenalter vorverlegt werden, allerdings müssen hierfür die entsprechenden Bedingungen im Arbeitsvertrag oder in den Pensionskassenregelungen berücksichtigt werden. Die genauen Regelungen für den Vorbezug der Pensionskassenrente unterscheiden sich je nach Pensionskasse und den individuellen Beitragsjahren.

Wie bei der AHV führt auch eine Frühpensionierung in der beruflichen Vorsorge zu Rentenkürzungen. Diese Kürzungen fallen oft sogar noch höher aus als bei der AHV, da neben den fehlenden Beitragsjahren auch der Zinseszinseffekt über die längere Rentenbezugsdauer entfällt.

Private Vorsorge zur Schließung der Rentenlücke

Um die finanzielle Belastung durch Rentenkürzungen bei einer Frühpensionierung zu reduzieren, kann die private Vorsorge (Säule 3a) genutzt werden. Wer frühzeitig beginnt, in die dritte Säule einzuzahlen, kann die Rentenlücke, die durch eine vorzeitige Pensionierung entsteht, ausgleichen. Die Säule 3a bietet steuerliche Vorteile und flexible Anlagemöglichkeiten, die helfen können, den gewünschten Lebensstandard im Ruhestand aufrechtzuerhalten.

Für viele Menschen ist die dritte Säule eine wichtige Ergänzung zur AHV und BVG, insbesondere wenn der Rentenbezug vor dem gesetzlichen Rentenalter beginnt. Es wird empfohlen, frühzeitig eine Finanzplanung zu erstellen und sich über die eigenen Vorsorgeoptionen zu informieren, um die Auswirkungen einer Frühpensionierung auf die finanzielle Situation besser abschätzen zu können.

Rentenkürzungen: Was Sie wissen sollten

Es ist wichtig zu bedenken, dass die Kürzungen bei der AHV und der beruflichen Vorsorge dauerhaft sind. Wer sich für eine Frühpensionierung entscheidet, erhält für den Rest des Lebens eine reduzierte Rente. Daher sollte gut überlegt werden, ob der vorzeitige Ruhestand finanziell tragbar ist. Eine fundierte Beratung durch Experten für Altersvorsorge kann dabei helfen, die Vor- und Nachteile der Frühpensionierung abzuwägen und individuelle Lösungen zu finden.

Fazit: Frühzeitige Planung ist entscheidend

Die Frühpensionierung in der Schweiz bietet die Möglichkeit, bereits einige Jahre vor dem gesetzlichen Rentenalter in den Ruhestand zu treten. Wer diese Option in Betracht zieht, sollte sich jedoch über die finanziellen Konsequenzen im Klaren sein. Die Kürzungen bei der AHV und der beruflichen Vorsorge können sich erheblich auf die Höhe der Rente auswirken. Um finanzielle Einbußen auszugleichen, ist es ratsam, frühzeitig in die private Vorsorge zu investieren und die eigene Rentensituation genau zu planen.

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